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Technologie, Swisscom, Blockchain

Blockchain: Steigende digitale Experience

Meike Tarabori - Chefredaktion - 15. September 2020

In einem Gespräch mit Eva Luethi, Trust Services Expert, und Roland Cortivo, Head of Blockchain Infrastructure bei der Digital Business Unit von Swisscom, sind wir tiefer in das Thema Blockchain sowie in konkrete Anwendungsfelder eingetaucht. Dabei sind wir nicht nur der Frage nachgegangen, wie es um den Ausbau der Infrastruktur in der Schweiz steht, sondern haben auch Einblicke in erste spannende Anwendungen mit weitreichendem Potenzial gewonnen.

Wachstum entwickeln neben dem bestehenden Kerngeschäft sowie neue Geschäftsmodelle anstossen - das ist seit 2016 der Auftrag der Digital Business Unit von Swisscom im Pirates Hub beim HB Zürich. Die Innovationskraft wird dabei auf unterschiedliche Arten befeuert: durch Corporate Venturing Investitionen in Start-ups, Beteiligungen und Joint Ventures, konzernweite Innovationsprogramme wie Kickbox und Trendbeobachtung in den Aussenposten im Silicon Valley und Schanghai. Im Fokus stehen neue Technologien wie Blockchain und internetbasierte Geschäftsmodelle.

Mit der Blockchain-Initiative sollen Prozesse in verschiedensten Lebens- und Wirtschaftsbereichen effizienter gestaltet werden. Die Blockchain dient dabei als vertrauenswürdige Informationsbasis, auf die eine Vielzahl von Akteuren, von Individuen, über Institutionen bis hin zu Geräten, zugreifen und auch schreiben können. Damit wird die Blockchain zu einem Fundament für die Anwendung weiterer Technologien wie IoT oder auch Robotics. Deshalb sucht Swisscom in diesem noch explorativen Feld die enge Zusammenarbeit mit Corporates wie auch Start-ups aus der Finanz-, Versicherungs-, Gesundheits-, und Energiebranche.

Doch um Dienste in diesen hochsensiblen Branchen anbieten zu können, muss zuerst eine stabile Blockchain-Infrastruktur aufgebaut werden. Die Lösung heisst "Consensus as a Service". Das beinhaltet eine sogenannte verteilte Buchführung (Distributed Ledger) bei Swisscom und der Schweizerischen Post, die sich laufend gegenseitig überprüfen. Im Unterschied zu anderen Blockchains können dabei alle Nutzer eindeutig identifiziert werden und jeder sieht nur, was er für den jeweiligen Dienst braucht. Deshalb wird die Infrastruktur auch als Swiss Private Blockchain bezeichnet. In Zukunft soll sie zur grössten Schweizer Blockchain- Infrastruktur werden, die von insgesamt vier bis fünf vertrauensvollen Schweizer Partnern mit Tier 4 Rechenzentren betrieben wird. Sie ist so sicher, dass sie auch den Anforderungen der Schweizer Banken entspricht.

Im Bereich der sogenannten Vertrauensdiensten der Digital Business Unit werden nun drei Pfeiler auf der Blockchain-Infrastruktur aufgebaut: Zertifikate, Verträge und Register. Zusammen mit dem Trust Wallet bilden diese das ‚House of Trust’.

Der Pfeiler der Zertifikate beinhaltet beispielsweise gängige Zertifikate aus Papier wie Schul- oder Universitätsabschluss oder auch Arbeitszeugnisse, deren Echtheit jeweils eindeutig ersichtlich und bestätigt sein muss. Sollte ein Universitätsabgänger oder eine -abgängerin beispielsweise ein Diplom unglücklich verlieren oder der Ordner, in dem alle Zertifikate aufbewahrt werden, im schlimmsten Fall einem Brand zum Opfer fallen, dann wird die Wiederbeschaffung zum heutigen Zeitpunkt langwierig und teuer.

Das kann nicht mehr passieren, wenn Einzelpersonen ihre Zertifikate künftig auf eben jener privaten Blockchain speichern und sie über ihre Trust Wallet darauf zugreifen können. Damit wäre der verstaubte Ordner mit den Zertifikaten auf Papier, welchen die meisten von uns noch irgendwo in einer Ecke stehen haben, plötzlich gar nicht mehr so unentbehrlich und wertvoll. Denn das Papier wäre jederzeit digital ersetzbar, von überall zugreifbar und in seiner Echtheit bestätigt. Eine schwere Kiste weniger, die beim nächsten Umzug mühsam getragen werden müsste.

Apropos Umzug. Damit sind wir auch schon beim zweiten Pfeiler des House of Trust, dem der Verträge. Hierunter werden beispielsweise Mietverträge oder auch Leasing-Verträge verstanden. Das heisst, weg vom PDF hin zu einem digitalen Dokument und zu einem ausnahmslos digitalen Prozess, durch den der Antragsteller geführt wird bis hin zur abschliessenden elektronischen Signatur. Unternehmen könnten so den ganzen Prozess der Antragstellung digitalisieren und dem Kunden das wiederholte Eingeben von Angaben ersparen. Denn das Formular wird automatisch online generiert und greift hierbei auf bestehende Datenbanken und vorliegende Informationen zurück. Damit steigt nicht nur das Kundenerlebnis deutlich, sondern auch die Effektivität und die Effizienz firmenintern.

Doch kommen wir zurück zum Umzug, denn auch der dritte Pfeiler des House of Trust zahlt auf dieses Ereignis ein: Register. Unter diesen Pfeiler fällt das Proof of Concept, welches die Digital Business Unit von Swisscom zusammen mit dem Kanton Schaffhausen und Procivis, einer eGovernment-Lösung mit E-ID und App Wallet, umsetzte. Procivis und der Kanton stellen hier eine App zur Verfügung, die sich die Bewohner des Kantons herunterladen und nach einer persönlichen Identifikation durch die Behörde für Online Kommunikation und digitale Dokumente nutzen können. Damit ist der Weg frei, um beispielsweise einen Betreibungsregisterauszug online zu bestellen - einfach per Klick. Der Auszug wird ausgestellt und in eben jenem App Wallet abgespeichert. Dank Blockchain vertraulich und sicher. Der Inhaber des Auszuges kann künftig sogar noch einen Schritt weitergehen und den digitalen Auszug direkt per Link teilen, beispielsweise zusammen mit den Bewerbungsunterlagen für eine neue Wohnung. Der Vermieter wiederum kann einfach per Barcode und Smartphone das Dokument scannen und die dahinterliegende Information offiziell verifizieren lassen durch die Behörde. Schnell, einfach und extrem zeitsparend, was gerade im Fall einer Wohnungssuche manchmal matchentscheidend sein kann.

Mit dem über den drei Pfeilern liegenden Swiss Trust Wallet entsteht schliesslich das vollständige ‚House of Trust‘. Im Trust Wallet können künftig alle diese Dokumente gespeichert werden. Doch ist das Trust Wallet kein reines Speichermedium wie beispielsweise Dropbox, sondern eine interaktive Plattform für Dokumente, mit denen man Transaktionen auslösen, Verträge ausfüllen und unterzeichnen, Zertifikate auf deren Echtheit bestätigen und all diese dann mit einer dritten Person teilen kann. Wer was mit wem teilen möchte, liegt wiederum ganz in der Hand des Wallet-Inhabers. Interaktionen zwischen Kunden und Unternehmen können so zukünftig kontrolliert und sicher gesteuert werden. Kein mühsamer langwieriger Papierversand, sondern digitale Abschlüsse und effiziente Transaktionswege.

Dank weiterer Softwarelösungen wie die eGovernment Lösung von Procivis mit E-ID und App stehen noch zahlreiche weitere Anwendungsfelder auf Blockchain-Technologie offen. Aktuell setzt die Digital Business Unit von Swisscom Projekte neben Procivis um, zum Beispiel mit dem Start-up daura, einer digitalen Aktienplattform für Schweizer KMU, oder mit Partnern ein Immobiliendossier zur Digitalsierung aller Prozesse rund um den Immobilienkauf

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