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Sprachliche Vielfalt – ein häufig vernachlässigtes Thema im Management

Die Entwicklung im Bereich Diversität, Globalisierung, aber auch Unternehmenskultur (#metoo) und Integration sind Themen, bei denen es kein „Zurück“ gibt. Auch für Unternehmen ist es mit einem Diversitäts-Beauftragten, der Frauenquote oder geschlechtsneutraler Kommunikation nicht getan. Hohe Ziele benötigen realistische Umsetzung und konkret eine gemeinsame Sprache. Der Grund, warum Babbel nun auch ein Angebot für Firmen hat, beruht auf der Nachfrage seitens Unternehmen. Allerdings hat sich die Sprachförderung nicht überall ans digitale Zeitalter angepasst und auch unsere bestehenden Kunden sind vorsichtig. Schlecht besuchter und damit ineffizienter und unwirksamer Unterricht im Meetingraum ist häufig nach wie vor die Regel. Laut Guardian verzeichnen nationale Wirtschaften erwiesenermaßen weltweit wegen Sprachdefizite signifikante Umsatzeinbußen: Die britische Wirtschaft zum Beispiel lässt sich jährlich rund 50 Milliarden Pfund an Vertragsvolumen entgehen, weil es an Sprachkenntnissen in der Belegschaft mangelt. Knapp 30 Prozent der Stellen in der Verwaltung können in Großbritannien aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nicht besetzt werden. Trotz dieser enormen wirtschaftlichen Defizite widerfuhr der sprachlichen Vielfalt in Unternehmen bisher wenig Aufmerksamkeit und Innovation.

Implizites wird hinterfragt

Nicht nur aufgrund des Fachkräftemangels, sondern auch durch eine stärkere internationale Ausrichtung werden die Belegschaften immer heterogener. Bei Babbel arbeiten beispielsweise aktuell Kollegen aus 52 Nationen! Auch die Kunden werden internationaler und erwarten eine Ansprache und einen Service, die ihrem Kulturraum entsprechen. Um überhaupt die Diversität und Meinungen aller erfassen zu können, geschweige denn eine Diskussion auf Augenhöhe zu ermöglichen, sind Anpassungen im Unternehmen nötig. Allerdings ist es mit der Umstellung der Unternehmenssprache auf Englisch nicht getan. Auch auf 52 Nationen stolz zu sein, reicht nicht aus.

Ganz konkret stellt sich plötzlich und immer wieder die Frage: „How we work together?“, also „Auf welche Werte und Normen einigen wir uns?“. Diese Frage stellt sich oft in Unternehmen mit geringerer Diversität nicht. Bei Babbel wird diese Frage immer wieder auf Unternehmens- und Teamebene gestellt und gemeinsam beantwortet: Diversität zwingt Unternehmen dazu, Implizites zu hinterfragen. Diese interne Vereinbarung, zum Beispiel Unternehmenswerte und Kommunikationsstandards explizit zu machen, haben wir als großen Gewinn wahrgenommen. Auch auf sprachlicher Ebene entwickelt Babbel die internen Trainingsangebote ständig weiter, beispielsweise aktuell als Blended-Learning-Format zwischen App und Klassenzimmer.

Unsere Kunden berichten zudem von Herausforderungen, wie das Training sein sollte: zugänglich für alle, das heißt skalierbarer als das althergebrachte Klassenzimmer, nutzbar im Innen- und Außendienst, effizient, fair, kontrollierbar, flexibel und individuell, um nur einige Anforderungen zu nennen.

Sprachen eröffnen neue Lebensrealitäten für Individuen

Neben den grundlegenden Vorteilen, die sich darin zeigen, dass sich Kollegen inhaltlich austauschen können, bietet sprachliche Vielfalt noch etwas, was deutlich über den Wert von wirtschaftlichem Gewinn hinausgeht: Sprache ist zentral dafür, wie wir die Welt als Individuen wahrnehmen und wie wir uns durch sie bewegen. Sprache formt uns und prägt, wie wir unsere Erfahrungen interpretieren. Die Erkenntnis, dass die eigene Perspektive nicht immer die einzig Gültige ist, zeigt sich an folgendem Beispiel:

Im Englischen beziehen wir kurzfristige Zustände direkt auf uns: I am hungry, I am tired. Im Spanischen behandeln wir beide Tätigkeiten als etwas, was wir haben: tengo hambre, tengo sueño. Im Türkischen „trinkt“ man die Suppe wiederum und im Hebräischen „fällt“ Regen. Nur wenn wir mehr als eine Sprache sprechen, verstehen wir, dass feste Vorstellungen und Meinungen, die wir haben, in Wahrheit zutiefst kontextabhängig sind. Unsere Perspektive ist nur eine unter vielen. Neue Sprachen schaffen einen neuen Raum für Individuen, indem sie neue Perspektiven auf Themen, Neugier sowie Empathie und Kreativität fördern. Wir sehen die Welt mit anderen Augen und erweitern unsere Vorstellungskraft.

Multiple (linguistische) Perspektiven machen also auf jeder Ebene einen Unterschied. Es ist unser kleiner Beitrag zu einer Gesellschaft, in der das Interesse an der jeweils anderen Sichtweise und die Freude am Erforschen der Unterschiede und Gemeinsamkeiten überwiegt. 

Susanne Wechsler: Director B2B Babbel

Susanne Wechsler gründet bei der weltweit führenden Sprachlern-App Babbel aktuell die Abteilung B2B für Firmenkunden und Unternehmen. Ihr Ziel ist es dabei, möglichst vielen Mitarbeitenden Zugang zu besseren Sprachkompetenzen zu gewähren und damit das interkulturelle Verständnis zu fördern. Bei Babbel war die sprachliche Vielfalt von Anfang an ein Schlüsselfaktor für Erfolg und Innovation, aber auch nicht immer einfach umzusetzen. 

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