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People, KI, Automatisierung / Automation, Starmind

«Künstliche Intelligenz könnte unsere letzte Erfindung sein»

Claudia Gabler - Kundenservice & Kommunikation - 16. Oktober 2018

Was Callcenter-Agenten mit Cyborgs verbindet, warum künstliche Intelligenz heute alles andere als intelligent ist und weshalb wir in Zukunft nicht mehr arbeiten werden: Zukunftsszenarien die alarmieren und gleichzeitig ermutigen, unmissverständlich erläutert vom Schweizer Neurowissenschafter und Starmind Gründer Pascal Kaufmann.

CMM: Herr Kaufmann, alle reden von Künstlicher Intelligenz. Wo stehen wir eigentlich in dem Thema?

Pascal Kaufmann: Es gibt zwei Lager. Die einen sagen: Die Künstliche Intelligenz (KI) ist qualitativ schon verstanden und es ist nur noch eine Frage der Quantität, dies auch zu bauen. Man müsste also nur noch etwas schnellere Computer bauen. Tatsächlich ist in dem Bereich bereits viel passiert, wenn man zum Beispiel an Callcenter-Lösungen oder an Googles AlphaGo Zero denkt. Die Anhänger des anderen Lagers sind der Meinung, dass bisher noch nicht klar ist, was eigentlich genau Intelligenz ist. Ich gehöre zum zweiten Lager. Aus meiner Sicht ist man qualitativ in den letzten 50 Jahren nicht viel weitergekommen. Einfach noch schnellere Computer zu bauen, bringt demnach nichts. Alles, was man heute als KI betrachtet, ist nichts anderes als menschliche Intelligenz, von sehr intelligenten Programmierern in Programmier-Code gepackt – und dazu sagen wir dann KI. Für mich ist etwas, das von sich aus denkt und noch nie angetroffene Problemstellungen lösen kann, intelligent. Als Neurowissenschafter finde ich die aktuelle Diskussion daher etwas frustrierend. Denn ich bin auf der Suche nach dem «Real Thing», ich will echte künstliche Intelligenz bauen. Zudem herrscht ein grosses Chaos mit den Begrifflichkeiten Digitalisierung, Automatisierung und KI.

Können Sie diese kurz für uns definieren, damit wir alle vom selben sprechen?

Heute, im Jahr 2018, befinden wir uns voll in der Automatisierung. Digitalisierung sehe ich als einen modernen Begriff für Automatisierung. Die archimedische Schraube, mit der man seit ca. 2500 Jahren Wasser von unten nach oben pumpen kann, ist auch eine Art Automatisierung. Automatisiert wird seit tausenden von Jahren. Neu ist, dass wir jetzt mit Computern automatisieren. Das hat aber noch nichts mit KI zu tun. Je nach Definition wäre dann auch ein Taschenrechner intelligent – ist er aus meiner Sicht nicht, sondern da hat ein Mensch viel Intelligenz reingesteckt. Der Taschenrechner ist ein reaktives System, das eben nicht mit der Umwelt interagieren kann. KI gibt es noch nicht, aber es gibt ganz viel Automatisierung, und das ist es, was uns dieser Tage alle fasziniert. Allerdings gehen hier die Meinungen weit auseinander, dies ist meine persönliche Meinung. 

«KI gibt es noch nicht, aber es gibt ganz viel Automatisierung, und das ist es, was uns dieser Tage alle fasziniert.»

Pascal Kaufmann, Co-Founder Starmind .Pascal Kaufmann, Co-Founder Starmind

 

Wenn wir gerade dabei sind: Wie würden Sie die Abgrenzung zum Begriff Machine Learning definieren?

Der Überbegriff ist KI. Im Jahr 1956 wurde an der Dartmouth-Konferenz in den USA erstmals von KI gesprochen. Seither ist der Begriff dokumentiert. Den Begriff Machine Learning (ML) gibt es etwa seit den 80er Jahren. Damals wurden die ersten schnellen Computer gebaut, man konnte erstmals grosse Datenmengen manipulieren. ML ist eine Unterrubrik von KI. Eine weitere Unterrubrik von ML ist das sogenannte Deep Learning, das zur Anwendung kommt, wenn ein Computer Big Data, zum Beispiel 300 Mio. Katzenbilder, verarbeitet, um zu erkennen, dass es sich um eine Katze handelt. Big Data hat meiner Meinung nach wiederum wenig mit Intelligenz zu tun. Ein menschliches Hirn arbeitet eher mit Small Data: Ein kleines Kind schaut sich einmal eine Katze an, knuddelt diese ein bisschen und weiss für immer und ewig, dass dieses Tier eine Katze ist. Das menschliche Gehirn ist mit grosser Wahrscheinlichkeit keine Big-Data-Maschine und hat demnach auch wenig mit ML zu tun. Der menschliche Körper ist ein hochintelligenter Filter und verarbeitet Reize so vor, dass das Hirn nur noch mit relativ wenig Daten zu tun hat, das Stichwort hierzu ist «Embodiment».

Welche Rolle spielt der Mensch in unserer digitalisierten Welt?

Ich glaube, dass in einer total digitalisierten, automatisierten Welt Technologie eine Art Allgemeingut wird; jeder kann sich Technologie kaufen. Contactcenter weltweit werden eines Tages sehr ähnliche Technologien einsetzen. Die Frage ist: Wie differenziert man sich dann noch? In der Folge wird das, was man nicht automatisieren kann, wertvoller: eine menschliche Interaktion, ein Gespräch. Deshalb glaube ich, dass der Faktor Mensch – entgegen der Intuition – immer wichtiger wird.

Momentan herrscht aber eher die Angst vor, dass sämtliche Jobs der Digitalisierung zum Opfer fallen...

Ich glaube, dass sich alles, was regelbasiert ist, automatisieren lässt. Ein FAQ mit 1000 Antworten lässt sich relativ gut automatisieren. Was noch immer nicht automatisierbar ist, ist die Fähigkeit, Fragen zu stellen. Auch ist der Mensch gut darin, unbekannte Situationen aufgrund von Bekanntem zu meistern. Eine Maschine kann auf neuartige Situationen noch nicht reagieren, hierauf sollten wir Menschen uns fokussieren.

«Probleme lösen – das machen Maschinen besser und schneller. Der Mensch hat die Kompetenz, die Maschine mit den richtigen Fragen zu bespeisen.»

Was passiert, wenn alle regelbasierten Jobs wegfallen?

Natürlich muss man sich fragen, ob alle Taxifahrer in New York zu Lehrern oder Philosophen umgeschult werden können. Ich zweifle ein bisschen daran. Ich glaube aber trotzdem, dass es eine gute Welt ist, wenn es keine Jobs mehr gibt, die man automatisieren kann. Hätte man vor 300 Jahren, als man die Kartoffeln noch mit nackten Händen ausgraben musste, einem Feldarbeiter gesagt, dass er anstelle von 18 Stunden am Tag nur noch acht Stunden arbeiten muss, hätte er gefragt: «Was mach ich denn dann den ganzen Tag?» Ich kann mir sehr gut eine Welt vorstellen, in der die Maschinen die Arbeit für uns verrichten und wir uns auf die interessanten Dinge fokussieren können.

Wie könnte das in naher Zukunft aussehen?

Ich beginne beim Kundenservice: Wir werden immer mehr eine Symbiose aus Technologie, Maschine und Mensch vorfinden. Vor allem Contactcenter sollten gut darin werden, modernste Technologien einzusetzen. Wenn ein Kunde im Contactcenter anruft, wäre es ein Zufall, wenn der Mitarbeiter mit seinem einzelnen Hirn die Lösung bereit hätte. Schon heute sitzt er vor dem Computer und ist per Definition ein Cyborg, ein Lebewesen, das sich mittels Technologie besser und gescheiter macht. Diese Symbiose wird voraussichtlich weiter intensiviert werden, sodass der Mensch zu einer Art Interface wird und die Maschine im Hintergrund die Probleme sofort lösen kann. Den Agenten sehe ich insbesondere als Übersetzer zwischen dem Menschen und der Maschine. Er hat die Kompetenz, die Maschine mit den richtigen Fragen zu bespeisen. Probleme lösen – das machen Maschinen besser und schneller. Sozialkompetenz, die Art und Weise, wie man mit Menschen interagiert, wird essenziell. Wenn man mal die richtigen Fragen hat, kann man diese heute in globalen Netzwerken extrem schnell automatisiert lösen.

«Ich kann mir sehr gut eine Welt vorstellen, in der die Maschinen die Arbeit für uns verrichten und wir uns auf die interessanten Dinge fokussieren können.»

Welche Chancen ergeben sich aus der Verbindung Mensch – Maschine – Technologie?

Das hört sich nun vielleicht ein bisschen nach Science Fiction an: Produkte und Services sollten so einfach gebaut sein, dass erst gar keine Fragen aufkommen. Menschen sollten keine Tutorials mehr lesen und auch keine Fragen mehr stellen müssen. Die Maschinen sollten die Fragen antizipieren, zum Beispiel könnte mein Staubsauer mir sagen «Lieber Pascal: Benutzer, die diesen Staubsauger gekauft haben, haben mit 80% Wahrscheinlichkeit in den nächsten drei Minuten diese Fragen gestellt.» Wäre das nicht ein tolles Service-Erlebnis, wenn jemand vorausdenkt, was mein Anliegen sein könnte, so dass ich gar nicht erst fragen müsste? Eine Frage zu stellen, ist nämlich gar nicht so einfach. Bis man versteht, was der Kunde eigentlich meint und bis er die Frage genügend präzise genug gestellt hat, muss man ganz viele Abzweigungen nehmen. Deshalb sollten wir Maschinen entwickeln, welche den Menschen dabei helfen, die richtigen Fragen zu stellen oder sogar vorwegzunehmen.

Wie ein digitaler Assistent?

Ja, wie ein «Guardian Angel». Ich hätte am liebsten so eine Art fliegendes Hirn, das immer bei mir ist und auf mich aufpasst. Ich denke, es läuft wahrscheinlich auf das Personal-Assistant-Thema wie im Film «Her» hinaus. Der Unterschied wird sein, dass man keine iPhones in der Herztasche trägt, sondern Linsen direkt auf den Augen, wie ein Teleprompter, der einem sagt, was man zu tun hat.

Wann werden wir mit so einem Teleprompter herumlaufen?

Voraussetzung dafür wäre die Spracherkennung. Aber wir haben durchaus Mühe, Sprache zu verstehen, deshalb bin ich noch etwas skeptisch bezüglich Voraussagen. Es wird zwar immer einfacher zu erkennen, was man sagt, und das gesprochene Wort zu transkribieren, aber den Inhalt verstehen, das können Maschinen noch nicht. Um den Inhalt wirklich zu verstehen, reichen statistische Verfahren noch nicht – wenn ein Kunde X murmelt, hat er wahrscheinlich Problem Y. Wenn allerdings etwas Unerwartetes passiert, würde eine Maschine das Problem wahrscheinlich nicht erkennen können. Da braucht es den Faktor Mensch noch eine ganze Weile. Solange man den Brain Code nicht geknackt hat, wird man auch nicht zu 100% Speech Recognition betreiben können und bis dahin wird es auch noch keinen perfekten «Guardian Angel» geben.

Pascal Kaufmann «Die digitale Welt mit tausenden von Bekanntschaften scheint immer spannender zu werden, während die reale Welt stetig etwas langweiliger wird.»

Wie lange dauert es, bis man den Brain Code geknackt hat?

Das kann eine Sache von fünf bis 50 Jahren sein.

Warum so eine weite Zeitspanne?

Ich glaube, dass 98% der Investments im Bereich KI in das quantitative, sprich in schnellere Computer investiert werden. Viele glauben, dass man den Brain Code schon geknackt hätte. Man spricht auch von der Singularität, und dass plötzlich Maschinen besser seien als Menschen. Ich halte davon gar nichts, weil ich nicht glaube, dass man das Hirn verstanden hat. Ich glaube vielmehr, dass das Hirn weitaus komplexer ist, als wir es uns heute vorstellen.

Inwiefern?

Wir haben in der Geschichte immer wieder den gleichen Fehler gemacht: Vor 300 Jahren glaubten die Menschen, das Hirn sei eine Art Uhrwerk, mit Zahnrädchen und Pümpchen. Heute glauben viele Menschen, das Hirn sei ein Computer, weil es gerade das modernste ist, was sie kennen. Diese Analogie ist ein gefährlicher Fehlschluss, der Durchbrüche in der KI verhindert, weil viele dann an Computern rumbasteln, in der Hoffnung, er würde eines Tages intelligent. Nein, das Hirn ist wahrscheinlich kein Computer. Das Hirn ist wahrscheinlich eine Art Superorganismus, der ganz anderen Regeln unterliegt. Es gibt immer mehr Forscher weltweit, die glauben, dass das Hirn eben kein Computer ist. Wenn sich diese zusammenschliessen, dann kann es sehr schnell zum Durchbruch kommen.

In diese Richtung arbeitet Ihr Projekt Mindfire, um den Brain Code zu knacken...

Ja. Mindfire zielt darauf ab, systematisch die klügsten Köpfe der Welt, die Supernerds, die High-IQ-Members, die besten Talente zu identifizieren und mittels Starmind Collaboration-Technologie zu vernetzen. Wenn man ein paar tausend Talente vernetzt, hat man ein ziemlich mächtiges Hirn, einen Superorganismus quasi. Ziel der Initiative ist es, die Führung im Bereich KI weltweit zu übernehmen.

Das klingt ambitioniert. Wie nah sind Sie diesem Ziel?

Mindfire hat im Mai 2018 mit der ersten Mission gestartet. Bei diesen wiederkehrenden Missionen kommen selektierte Talente weltweit nach Davos, um den Brain Code zu entschlüsseln. Diese Talente sind selektiert nach Diversität und werden möglichst transdisziplinär ausgewählt. Zudem werden 20 Koryphäen weltweit aus den Bereichen KI, Ethik, Biologie, Bioscience eingeladen, um State-of-the-Art Wissen zu vermitteln. Dort wird nichts erzählt von Big Data und Deep Learning. Es geht darum, was man über das menschliche Hirn weiss, wo man dieser Tage ansteht, was beste Ideen sind. Das Ergebnis der Mindfire Mission I war ein künstlicher Organismus, ein Trägersystem für KI. Ende Jahr gehts weiter mit der Mission II.

«Ich möchte nicht in einer Welt leben, in der Intellectual Property im Bereich AI von einer Regierung oder einem IT-Konzern besessen wird.»

Warum Davos?

Wenn wir den Braincode in der Schweiz nicht knacken, garantiere ich Ihnen, dass es irgendjemand aus China oder ein Tech-Konzern machen wird. Und ich möchte nicht in einer Welt leben, in der Intellectual Property im Bereich AI von einer Regierung oder einem IT-Konzern besessen wird. Also muss die Schweiz hier eine Führungsrolle einnehmen. Die Schweiz ist prädestiniert dafür. Wir haben eine gute Historie als Netzwerker und Vermittler. Auch glauben wir, dass das IP in der KI Open Source und transparent sein muss. Das Programm ist unschweizerisch ambitiös, aber ich denke, dass die Zeit reif ist für einen Durchbruch im Bereich KI. Damit würde ein Menschheitstraum in Erfüllung gehen.

Bis dahin müssen wir uns noch mit Digitalisierung begnügen. Was empfehlen Sie Schweizer Unternehmen diesbezüglich? Was ist eine clevere Strategie?

Ich bin regelmässig überall auf der Welt unterwegs, leite das USA-Geschäft von Starmind und wohne in der Schweiz. Damit sehe ich die Extrempositionen. Es ist schon verrückt, wie wir mit unserem Mindset eher noch in der Vergangenheit verortet sind. Vielen Schweizer Firmen geht es noch ganz gut und sie sehen keinen Anlass, moderne Technologien einzusetzen; der Kostendruck ist noch nicht gross genug und die Schweizer sind ohnehin daran gewöhnt, etwas mehr zu bezahlen als im Ausland. Ich glaube, das ist irgendwann vorbei, zumal die Landesgrenzen immer durchlässiger werden, denken Sie an Firmen wie Amazon, Facebook oder Google, die eben nicht in der Schweiz sitzen und uns vermutlich mehr im Alltag beeinflussen als die lokale Gemeinde, in der wir leben. Globale Tech-Firmen wie Amazon kommen und verdrängen alteingesessene Schweizer Firmen – einfach so. Deshalb finde ich es wichtig, dass man das kritische Denken in der Schweiz kultiviert und wir top darin werden, modernste Technologie zum Wohle des Menschen einzusetzen. Kollaboration ist ein erster Schritt, damit Know-how-Träger nicht länger vor sich hin schlummern, sondern ihre kreativen Ideen, wie es in Zukunft weitergehen könnte, einbringen können. Wenn man zum Beispiel Mitarbeiter von Firmen und Talente systematisch vernetzen würde, hätten die Schweizer Firmen mehr Speed und Innovationskraft. Ein zweiter Tipp: Springen Sie nicht auf jeden Hype auf! Schweizer sind schlecht im Verkauf, können aber gute Produkte bauen. Bei den Amerikanern ist es ein bisschen umgekehrt. Wir lassen uns oft blenden von guten Verkäufern und setzen auf Lösungen, die nicht die gewünschte Leistung liefern. Ein engerer Austausch in den Branchen könnte diese Fehlgriffe vermeiden. Nicht jede Firma sollte dieselben Fehler machen und Geld und Zeit verschwenden.

Wie wird so ein typischer Tag in Zukunft aussehen?

Wir sollten uns nicht zu sehr über Arbeit definieren. Denn hoffentlich werden viele der heutigen Jobs in ein paar Jahren die Maschinen übernehmen – falls wir den Brain Code mit Mindfire knacken, schon etwas früher. Sobald es menschenartige KI gibt, braucht es keine Menschen mehr, die arbeiten. In dieser Welt werden der Cyberspace und Augmented Reality eine Art Freizeitpark für Menschen. Schon heute sieht man Pärchen in Restaurants bei Kerzenlicht, die beide in ihr Smartphone schauen. Die digitale Welt mit tausenden von Bekanntschaften scheint immer spannender zu werden, während die reale Welt stetig etwas langweiliger wird. In der Zukunft wird sich die Realität für einen grossen Teil der Menschheit unter Umständen vollständig dorthin verschieben. Stellen Sie sich vor, Sie sind in den Alpen und geniessen den Ausblick auf die Berge, wenn man aber eine Linse auf den Augen hat, die einem fliegende Drachen projiziert, dann ist die reale Welt weniger interessant als die virtuelle. Menschen lechzen zunehmend nach Erlebnissen und Erfahrungen, weil unsere Welt derart vereinfacht ist. KI wird diesen Effekt noch verstärken.

«Ich glaube, dass wir Menschen die KI – genau wie wir das Feuer unter Kontrolle haben – zum Guten einsetzen können.»

Ist das gut oder schlecht?

Das ist das positive Szenario. Es gibt auch die AI-Alarmisten, die davon ausgehen, dass wir wie der Zauberlehrling Geister rufen, die wir irgendwann nicht mehr kontrollieren können. Ich bin keiner dieser AI-Alarmisten. Ich glaube, dass wir Menschen diese KI – genau wie wir das Feuer unter Kontrolle haben – zum Guten einsetzen können. In dieser Umbruchphase, in der wir jetzt sind, wird sich entscheiden, wie die KI genutzt wird. Wir müssen alles daran setzen, dass sie zum Wohle des Menschen eingesetzt wird. Wir haben keine Alternative. Künstliche Intelligenz könnte eine der letzten Erfindungen sein, die von Menschen geschaffen wurde.

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