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Investitionsdruck durch ChatGPT: Wie Unternehmen auf die neue KI reagieren

Stephan Isenschmid - 19. Juni 2023

Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI), insbesondere mit dem Aufkommen von ChatGPT, hat zu erhöhten Investitionen in diesen Sektor geführt. Viele Unternehmen sehen den Einsatz generativer KI als risikoarm und nutzen sie primär zur Verbesserung des Kundenservices. KMU in Deutschland finden insbesondere die einfache Anwendung von ChatGPT interessant, da keine eigene Entwicklung nötig ist. Große Unternehmen, wie ABB, investieren massiv in KI-Start-ups, während andere Länder wie China und die USA massiv in KI investieren. Es wird erwartet, dass Europa mit Verspätung folgen wird.

Der Druck, den die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz auf die Wirtschaft ausübt, ist so gross wie lange nicht zuvor. Während vergangene Trends wie Blockchain und Metaverse weitgehend unbeachtet an den meisten Firmen vorbeigingen, ist die Aufmerksamkeit seit dem Aufkommen von ChatGPT sprunghaft gestiegen. Und nicht nur das: Es wird investiert.

Nach einer Umfrage der Marktforscher von Gartner sagen 45 Prozent der befragten Entscheider und Geschäftsführer, dass ChatGPT sie veranlasst hat, mehr in KI zu investieren. 70 Prozent haben angegeben, dass ihr Unternehmen sich zumindest intensiv mit dem Thema beschäftigt und 19 Prozent sagen, sie nutzen ChatGPT bereits für Pilotprojekte oder gar aktuelle Produkte.

“Die generative KI-Raserei zeigt keine Anzeichen eines Abklingens“, sagte Frances Karamouzis, Distinguished VP Analyst bei Gartner. „Unternehmen kämpfen darum, herauszufinden, wie viel Geld sie in generative KI-Lösungen stecken sollen, welche Produkte die Investition wert sind, wann sie anfangen sollen und wie sie die mit dieser neuen Technologie verbundenen Risiken mindern können.“

Die Umfrage fand unter 2500 Unternehmensführern während Webinaren im März und April statt – als gerade mal die neue Version ChatGPT-4 veröffentlicht wurde. Zwar ist die Umfrage nicht repräsentativ, sie zeigt aber einen Trend an: Der Druck steigt.

Das bemerkt man auch am Aktienmarkt: Chiphersteller Nvidia und Microsoft erleben gerade einen Run auf Aktien auch von kleinen Anlegern, die sonst mit Technologie nicht viel am Hut haben. Offenbar reiten private Investoren auf der KI-Welle, berichtete Anfang Juni die Financial Times. Das auch vor dem Hintergrund, dass sowohl Weltkonzerne als auch KMU in KI und Chatbots investieren.

In der Gartnerumfrage sagten 68 Prozent der Befragten, dass sie der Meinung sind, die Risiken seien geringer als die zu erwartenden Vorteile durch den Einsatz von generativer KI. Nur fünf Prozent sahen das Gegenteil. Allerdings, so Karamouzis, kann die anfängliche Begeisterung weichen, wenn es um die Einführung konkreter Projekte geht.

Die befragten Unternehmen räumen auch mit einem Vorurteil auf: Sie wollen die KI nicht primär einsetzen, um Kosten zu sparen, sondern um den Kundenservice zu verbessern. Das zumindest gaben 38 Prozent an, nur 17 Prozent dachten an Einsparungen. Das bestätigen amerikanische Ärzte: Diese setzen mittlerweile ChatGPT ein, um Mediziner-Englisch allgemeinverständlich zu übersetzen. In Bevölkerungsschichten mit geringere Bildung soll dies ein Ansatz sein, Patienten besser zu erreichen und zu informieren.

Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft hat gezeigt, dass gerade die einfache Anwendung von ChatGPT für kleinere und mittlere Unternehmen interessant sein kann. Ein Grund: Sie müssen nichts selbst entwickeln. Entsprechend hat eine Analyse von Jobanzeigen gezeigt, dass jene, die ChatGPT als Suchbegriff eingaben, zu 53 Prozent KMUs waren.

In Deutschland wurde im März vom Bundesumweltministerium sogar ein Green-AI-Hub für kleinere und mittlere Unternehmen vorgestellt. Damit soll KI besser erforscht werden, die der Ressourcenschonung und der Energieeffizienz dient. 20 Pilotanwendungen sollen dabei bis 2025 entstehen – angesichts superschneller Entwicklungszyklen in der Computertechnologie ist allerdings zu fragen, ob man sich da im Ministerium vielleicht etwas zu viel Zeit lässt.

Noch im vergangenen Jahr gab der Deutsche Verband Bitkom bekannt, dass nach seinen Erhebungen die Investitionen in KI eher bescheiden sind. Demnach sehen 18 Prozent KI weit überwiegend als Chance für das eigene Unternehmen, 47 Prozent eher als Chance. Nur 20 Prozent sehen KI eher als Risiko. Allerdings geben nur 9 Prozent an, KI selbst einzusetzen. In 2021 waren es 8 Prozent. Als Gründe werden Fachkräftemangel, fehlende Daten, aber auch die wirtschaftliche Situation angegeben.

Während Microsoft 10 Milliarden Dollar in OpenAI investiert hat, zeigt Europa offenbar erneut vornehme Zurückhaltung in Zukunftstechnologie. Eine Umfrage der Schweizer Computerwoche ergab, dass 20 Prozent der befragten Unternehmen angaben, KI zu nutzen, 38 Prozent aber sagten, sie hätten keine entsprechenden Planungen und 12 Prozent machten keine Angaben oder sagten, sie wüssten es noch nicht. Ähnliche Zahlen finden sich auch beim maschinellen Lernen.

Ein Beispiel, wie es mit KI bei grossen Unternehmen gehen kann, ist ABB. Die Firma hat massiv in ein schwedisches Start-up investiert. Mavenoid liefert eine KI-gestützte Software, die den Kundensupport entlasten soll. “Nachdem wir 2020 die Electrification Start-Up Challenge von ABB gewonnen haben, haben wir unsere Technologie weiterentwickelt, um den immer komplexer werdenden Bedürfnissen der Benutzer gerecht zu werden“, sagte Shahan Lilja, Mitbegründer und CEO von Mavenoid unlängst. „In Zusammenarbeit mit Smart-Home-Channel-Partnern und Kunden, um automatisierten Support über die bestehende ABB-App bereitzustellen, haben wir uns zum Ziel gesetzt, 30 Prozent der Self-Service-Probleme zu lösen.“ Das schwedische Unternehmen konnte in der B-Finanzierungsrunde immerhin 30 Millionen Dollar einsammeln.

Da Europa meist mit einigen Jahren Verspätung den USA hinterherhinkt, dürften massive Investitionen gerade bei den nicht-globalen Unternehmen bei ChatGPT erst in den kommenden Jahren zu erwarten sein. Nicht zu vergessen ist übrigens China: Dort haben US-Investoren seit 2015 mehr als 40 Milliarden Dollar in KI-Firmen investiert, fast 37 Prozent aller Investments in chinesische KI machen das nach einem Bericht von Reuters aus. Man geht davon aus, dass China bis 2026 bis zu 27 Milliarden Dollar in KI- und biometrische Technologie investieren will.

In Europa wird man deshalb aufpassen müssen, dass der KI-Zug nicht vorbeirast oder aber wegen zu grosser Bedenken aufgehalten wird. ChatGPT hat es auch KMU möglich gemacht, auf diesen Zug ohne große Investitionen aufzuspringen. Im CRM-Bereich ist diese Technologie ohnehin schon weltweit im Einsatz. Nun kann sie auch im eigenen Unternehmen verwendet werden – wenn der Wille, die Fachkräfte und Nutzungsbeispiele vorhanden sind.

 

Quellen:

https://www.gartner.com/en/newsroom/press-releases/2023-05-03-gartner-poll-finds-45-percent-of-executives-say-chatgpt-has-prompted-an-increase-in-ai-investment
https://www.ft.com/content/6cc9c9d5-7006-43c9-8cb0-147a74031402
https://www.haufe.de/sustainability/umwelt/kuenstliche-intelligenz-im-mittelstand_575774_591322.html
https://www.computerwoche.de/a/so-profitiert-der-mittelstand-von-digital-analytics-und-ki,3613638
https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/press-briefing/details/news/regulierung-von-ki-was-ist-geplant-was-ist-noetig-was-ist-machbar/

 

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