KI-Tools bieten enorme Vorteile für Marketing und Customer Service, indem sie Arbeitsprozesse optimieren und kreative Aufgaben unterstützen. ChatGPT ist eines der bekanntesten Beispiele, das durch generative KI neue Inhalte produziert. Ein gezielter Mix aus Tools wie Perplexity für Recherchen, ChatGPT für Texte und Leonardo.ai für Bildgenerierung ermöglicht es, effizient und kreativ zu arbeiten. Die richtige Temperatur-Einstellung bei ChatGPT ist entscheidend für das Ergebnis, während Leonardo.ai eine kostengünstige Alternative zu Midjourney darstellt. Die Tools lassen sich auch kombinieren, um optimale Ergebnisse zu erzielen, wobei die menschliche Komponente im Marketing-Mix nicht vergessen werden darf.
Was sind KI-Tools?
KI-Tools, sind Programme, Anwendungen oder Apps, die die Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) nutzen, um ihren Nutzern einen Mehrwert zu bieten. ChatGPT ist aktuell wohl eines der bekanntesten KI-Tools. Dabei ist anzumerken, dass ChatGPT, wie viele moderne KI-Tools, die Technologie der Generative KI nutzt. Dank dem Einsatz von Generative KI sind moderne KI-Tools in der Lage komplett neue Inhalte zu produzieren und unterstützen ihre Nutzer so auf eine neue Art und Weise. ChatGPT ist sehr generisch und wenig auf einzelne Usecases fokussiert. Es gibt aber eine Vielzahl weiterer Generative KI-Tools, die sich auf sehr konkrete Anwendungen, wie Podcast- Erstellung, Meetingnotes-Verarbeitung, Recherchen, Bild-Erstellung und viele weitere fokussiert haben. Eine erste Übersicht über die wichtigsten Tools zu relevanten Anwendungen findet ihr in der Generative KI-Tool Übersicht.
Warum werden KI-Tools im Marketing und Customer Service immer wichtiger?
(Generative) KI-Tools revolutionieren den Arbeitsalltag von nahezu jedem. Sie helfen, Arbeitsprozesse zu optimieren, Kunden besser zu verstehen und Kampagnen effektiver zu gestalten. Viele KI-Tools besitzen genau die Fähigkeiten, die uns manchmal fehlen. So kann mir ein KI-Tool helfen, Bilder zu erstellen, wenn ich selbst nicht künstlerisch begabt bin. Oder das Generative AI Tool kann für mich Recherchen durchführen und meine Arbeit dadurch effizienter gestalten.
KI-Tools im Marketing
Tipp #1 – Der perfekte KI-Tool-Mix ist entscheidend
Es geht nicht darum, dass wir das eine KI-Tool haben, was wir generisch für alle unsere Marketing-Aufgaben einsetzen. Vielmehr geht es darum, dass wir eine Auswahl an KI-Tools haben, die wir geschickt miteinander kombinieren und so die best-möglichen Ergebnisse erzielen und die maximale Effizienzsteigerung erleben.
Der folgende Tool-Mix hat sich in der Vergangenheit für meine Abläufe und aufgaben gut bewährt: Perplexity (für Recherchen), ChatGPT (für Text- und Produktentwicklung) und Leonardo AI (für Bildgenerierung).
Perplexity kann Internetquellen durchsuchen und bietet spezifizierte Suchergebnisse für akademische und mathematische Themen. Die Quellen können direkt überprüft werden.
ChatGPT für Produktideen, denn das KI-Tool kann in spezifischen Rollen, wie Produktentwickler oder Grafikdesigner, eingesetzt werden, um kreative und spezifische Ergebnisse zu liefern. Temperaturen (Mass für Kreativität) können eingestellt werden.
Leonardo AI ist ein kostenfreies Tool zur Bildgenerierung und bietet tägliche Tokens für die Nutzung. Es kann Bilder in verschiedenen Stilen und Grössen erstellen.
ACHTUNG: Nicht vergessen, auch den Menschen, also den Marketer selbst, in den „KI-Tool-Mix“ zu integrieren. In meinem Beitrag zu den 5 Tipps für die achtsame und verantwortungsvolle Nutzung von AI-Technologien zeige ich, wie ihr KI-Tools achtsam und verantwortungsvoll nutzt, ohne den Faktor Mensch zu vergessen.
KI-Tools im Marketing: Tipp #2 – Die Temperatur von ChatGPT ist nicht zu unterschätzen
In der Anwendung von KI-Tools wie beispielsweise ChatGPT bezieht sich der Begriff „Temperatur“ auf einen Parameter in der Generierung von Sprachmodellen, der die Zufälligkeit oder Vorhersehbarkeit der von der KI generierten Antworten steuert. Dieser Parameter wird häufig unterschätzt, bietet aber gerade im Hinblick auf Marketing-Texte ganz neue Möglichkeiten.
Die Temperatur ist ein numerischer Wert, der bei ChatGPT üblicherweise auf einer Skala von 0 bis 10 definiert wird.
- Niedrige Temperatur (z.B. 0 bis 5): Bei einer niedrigen Temperatur tendiert das Modell dazu, sicherere, vorhersehbarere Worte mit höherer Wahrscheinlichkeit auszuwählen. Dies führt zu kohärenteren und oft logischeren Antworten, kann jedoch auch weniger kreativ sein und zu häufig wiederholten oder generischen Phrasen neigen. In Szenarien, in denen Genauigkeit und Klarheit wichtig sind, wie z.B. beim Beantworten spezifischer Fragen oder Erstellen von informativen Inhalten, ist eine niedrigere Temperatur vorzuziehen, um sicherzustellen, dass die Antworten präzise und zuverlässig sind.
- Hohe Temperatur (z.B. 6 bis 10 oder höher): Eine höhere Temperatur erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das Modell weniger wahrscheinliche oder unerwartete Worte wählt. Dies kann zu kreativeren und vielfältigeren Antworten führen, erhöht jedoch auch das Risiko inkohärenter oder irrelevanten Outputs. Für kreative Aufgaben wie das Schreiben von Geschichten oder das Generieren von einzigartigen Inhalten kann eine höhere Temperatur eingestellt werden, um originellere und vielfältigere Texte zu fördern.
KI-Tools im Marketing: Tipp #3 – Leonardo.ai ist günstiger als Midjourney
Auf der Suche nach einem KI-Tool zur Bild-Generierung wird neben ChatGPT und Dall-E meist Midjourney empfohlen. Es gibt aber auch andere Tools, die sich lohnen anzuschauen, so beispielswiese das KI-Tool Leonardo.ai. Leonardo bietet deutlich tiefere Funktionen als ChatGPT an. Im Gegensatz zu Midjourney kann dieses KI-Tool aber auch in einer kostenlosen Version sehr effizient genutzt werden.
Leonardo.ai wird von der KI-Expertin Prof. Dr. Claudia sogar als KI-Tool für Experten angekündigt, was aber auch von kreativen Laien verwendet werden kann. Somit ein ideales KI-Tool für alle Marketers, die zwar gern Bilder verwenden möchten, selbst aber nicht die kreativen Fähigkeiten besitzen, um Bilder selbst zu generieren.
KI-Tools im Marketing: Tipp #4 – ChatGPT erklärt uns andere KI-Tools
ChatGPT geniesst vor allem aufgrund seiner Einfachheit in der Bedienung eine so grosse Reichweite. Das Tool funktioniert über Eingaben in natürlicher Sprache und mit ein paar Prompt-Tipps lassen sich in kurzer Zeit beeindruckende Ergebnisse erzielen. (Mehr zu den Prompts gibt es in meiner Prompt-Anleitung). Andere KI-Tools für das Marketing, wie beispielsweise Leonardo.ai erfordern manchmal etwas tiefere Prompt- bzw. Tool-Kenntnisse. Doch diese benötigten Vorkenntnisse sollten nicht davon abhalten KI-Tools für kreative Marketing-Tätigkeiten einzusetzen. Wie so oft im Leben gilt „wir müssen uns nur zu helfen wissen“. In diesem Fall empfiehlt es sich ChatGPT direkt zu fragen, wie weitere KI-Tools am besten angewendet werden sollten und welche Prompts beispielsweise zur Bild-Erstellung mit Leonardo.ai verwendet werden können.
KI-Tools im Marketing: Tipp #5 – Perplexity.ai wird als KI-Tool für Recherchen unterschätzt
Gerade im Hinblick auf eine achtsame und verantwortungsvolle Nutzung von KI-Tools kommt immer wieder die Frage auf, wie wir die Richtigkeit der Antworten von ChatGPT sicher stellen können. ChatGPT zeigt keine Quellen an und die Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse ist daher meist sehr schwer. Anders ist dies bei dem KI-Tool Perplexity.ai. Das Tool zeigt immer die Quellen an, mit denen es die Antwort generiert hat. Marketers können so nachvollziehen, wie das KI-Tool zu der jeweiligen Antwort gekommen ist und die Genauigkeit der Antwort besser einschätzten.
ACHTUNG: Die Quellen-Angabe ist nicht automatisch eine Garantie für eine richtige Antwort des KI-Tools. Es lohnt sich, die Quellen kritisch zu hinterfragen und so Fehlinformationen des KI-Tools zu finden und zu beheben. Lest dazu auch mal meinen Beitrag zum Feedback-Geben an Generative KI-Technologien.
KI-Tools im Marketing und Customer Service: PRO-Tipp – Kommt an die KI-Masterclass
Hat euch der Artikel gefallen und habt ihr nun Lust auf mehr? Dann empfehle ich die KI-Masterclass für Marketing und Customer Service, die ich zusammen mit Prof. Dr. Claudia Bünte im Herbst in Berlin und Zürich anbiete.
Sophie Hundertmark
Nach Stationen in der Industrie und in Agenturen gehörte Sophie Hundertmark zu den ersten Masterstudentinnen in der Schweiz, die zu Chatbots forschen. Seit 2022 promoviert sie an der Universität Fribourg zur Kombination von Conversational AI, Fuzzy Logic, Ethic und Large Language Models (LLMs). Dazu arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin am Institut für Finanzdienstleistungen Zug der Hochschule Luzern (IFZ). Sophie Hundertmark verfügt über langjährige Erfahrungen als selbstständige Beraterin für die strategische Begleitung sowie Umsetzung von AI und Chatbot-Projekten. Zudem berät sie Unternehmen zum (ethisch-) verantwortungsvollem Umgang mit Generative AI, ChatGPT und ähnlichen AI-Systemen. In diesem Zusammenhang sorgt sie für einen regelmässigen Austausch zwischen Akademie und Praxis zu allen Themen der AI getriebenen Conversational Automation. Als Growth Lead und Beirat begleitet Sophie innovative Unternehmen, wie AlpineAI, eggheads.ai, Joaia und Cloudburst und ist im Vorstand des SwissInsights Verband. Mit ihrem eigenen Verein Greenwishing.ch setzt sich Sophie aktiv gegen Greenwashing ein.