Unternehmen mit langsamen Einstellungsprozessen könnten mehr als die Hälfte der Schweizer Spitzentalente verlieren
Eine Studie des auf Personalvermittlung spezialisierten Unternehmens Robert Walters Schweiz zeigt, dass mehr als die Hälfte der Schweizer Kandidaten von Stellenangeboten durch langsame Einstellungsprozesse abgeschreckt werden. 51% der Schweizer Fachkräfte gaben an, dass sie das Interesse an einer offenen Stelle verlieren würden, wenn der Einstellungsprozess länger als vier Wochen dauert. Charlotte Jacobs, Leiterin der Abteilung für juristische Personalbeschaffung bei Robert Walters Schweiz, verrät, wie Unternehmen ihren Einstellungsprozess und ihre Zeitplanung optimieren können.
Charlotte Jacobs: "Wie wir immer sagen: Zeit tötet Geschäfte". Schnelllebige, dynamische und reaktionsschnelle Unternehmen sind für Spitzenkräfte viel attraktiver. Wenn ein Unternehmen den Bewerber auf eine Rückmeldung zum Vorstellungsgespräch warten lässt, könnte er das Interesse verlieren und sich der nächsten Gelegenheit zuwenden.
Außerdem erhöhen lange Zeiträume zwischen den einzelnen Gesprächsrunden die Wahrscheinlichkeit drastisch, dass Kandidaten andere Jobangebote erhalten.
Unsere Umfrage hat ergeben, dass 51% der Schweizer Fachkräfte der Meinung sind, dass ihr Interesse deutlich nachlässt, wenn ein Einstellungsprozess länger als vier Wochen dauert. Weitere 39% der befragten Schweizer Fachleute hielten 3-4 Wochen für den idealen Einstellungszeitraum - dies wäre ein gutes Modell, an dem sich die Unternehmen orientieren könnten."
"Die meisten Prozesse umfassen in der Regel drei Gesprächsrunden: ein erstes Telefonat oder ein Videogespräch zwischen der Personalabteilung und dem Kandidaten, gefolgt von einem Gespräch mit dem Personalleiter und schließlich einem Gespräch mit Interessengruppen und anderen Beteiligten. Längere Einstellungsprozesse sind jedoch in stark hierarchisch geprägten Unternehmen üblich, in denen ein strikter und manchmal langer Genehmigungsweg verlangt wird und ein zügiger Einstellungsprozess nicht die Priorität ist.
Allgemeiner ausgedrückt: Urlaubszeiten sind oft ein Faktor. Sommerpause, Jahresende und andere Feiertage erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Manager, Direktoren und die Personalabteilung nicht im Büro sind. Dies führt oft dazu, dass sich Einstellungsentscheidungen verzögern."
"Das ist ein ständiges Phänomen und ich sehe es in allen Branchen. Allerdings haben sich die negativen Auswirkungen in letzter Zeit aufgrund des Bewerbermangels verstärkt. Toptalente kennen ihren Wert und suchen auf dem Markt nach dem besten Angebot eines Unternehmens. Unsere Untersuchung hat ergeben, dass 67 % der Schweizer Fachkräfte, die aktiv nach einer neuen Stelle suchen, gleichzeitig an mehreren Bewerbungsverfahren beteiligt sind, wobei 31 % sogar mit mehr als drei Verfahren jonglieren."
"Gerade jetzt ist es für Schweizer Unternehmen wichtiger denn je, ihre Einstellungsprozesse zu straffen, um sich die besten Talente zu sichern", so Charlotte Jacobs zusammenassend.
Über Robert Walters
Seit mehr als 38 Jahren verlassen sich Unternehmen auf der ganzen Welt auf Robert Walters, wenn es darum geht, die besten Fachkräfte zu finden, und man vertraut uns, wenn es darum geht, die Karrieren der weltweit führenden Führungskräfte aufzubauen.