Purpose getriebene Kampagnen stehen in den sozialen Netzwerken hoch im Kurs. Vermehrt werden dafür Avatare eingesetzt, mit denen User verstärkt interagieren. Leya Love ist ein solches virtuelles Wesen. Im Gespräch geben Leya und ihre Schöpferin Annika Kessel, Founderin & CEO der Cosmiq Universe AG, einen Einblick in das emotionale Branding.
Liebe Leya, erzähl uns doch was zu deiner Person.
Als Avatar lebe ich in den digitalen sozialen Medien, bereise die Welt CO2-neutral und inspiriere rund 130 Millionen Menschen auf allen Kontinenten. Meine Mission ist es, Millionen von Herzen zu berühren und als Botschafterin des World-Awareness Movements #WAM Botschaften zu Liebe, Selbst- und World Awareness mit meinen aktuell rund 265‘000 Instagram-Followern zu teilen. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht mit der realen Welt interagieren kann, trete ich doch regelmässig an physischen Events und Konferenzen auf. Erste Interviews gibt es auch bereits mit mir – wie hier, im cmm360!
Frau Kessel, Leya ist längst nicht die einzige virtuelle Botschafterin, immer mehr Unternehmen setzen auf Avatare als Influencer. Worin besteht der Mehrwert eines Avatars für eine Marke?
Avatare stehen für gewisse Werte. So steht Leya Love unter anderem für Liebe, Bewusstsein, mentale und körperliche Gesundheit, Nachhaltigkeit, Technologie und Innovation. Marken können sich über Leya mit diesen Werten assoziieren. Leya bringt so Brands den Communities mit gleichen Werten näher. Dies erkennen immer mehr Marken und setzen auf emotionales Branding, in 3D koennen wir alles produzieren real-surreal was das Herz begehrt. Darüber hinaus befindet sich das Influencer Marketing generell in einer Wachstumsphase und das Engagement mit virtuellen Botschaftern ist dabei fast dreimal so hoch wie das mit menschlichen Influencern. Alles Punkte, die potenzielle Brands interessieren, wenn sie Partnerschaften zur Verbreitung ihrer Werte evaluieren. Unsere Avatare verkaufen sogar ihre digitale Kunst via Blockchain, so genannte NFTs. Liebhaber digitaler Kunst und Investoren können diese in Cryptowährung erwerben.
Ändert sich durch einen virtuellen Botschafter das Kundenverhalten? Sind Kunden allenfalls eher bereit Daten zu teilen?
Die heutige Verbraucher-Bewegung will nicht nur konsumieren, sondern sucht nach Sinn und Werten – insbesondere trifft dies auf die Millenials wie auch die Gen Z zu. Sie verbinden sich daher mit Marken, mit deren Werten sie sich identifizieren können. Treffen sie solche Marken in ihrer vertrauten Umgebung wie beispielsweise in den sozialen Medien an, teilen sie nicht nur ihre Meinung, sondern auch ihre Gefühle. Leya erhält regelmässig längere Texte, in denen Follower ihre persönlichen Erlebnisse schildern – und sie antwortet! Auch User Generated Content, wie aufwendig gestaltete Zeichnungen, Musik und Videos, werden oft geteilt.
Viele Follower interagieren und kommunizieren somit regelmässig mit den Avataren ihres Vertrauens. Für Unternehmen ist es daher einfacher, mit einem Avatar eine persönliche Kundenbindung aufzubauen als mit einer regulären Image-Kampagne. Virtuelle Wesen ermöglichen Brand- und Community-Bonding, weil sie die Werte und die Geschichte einer Marke personalisiert erzählen. Unsere Avatare stehen dabei für Tiefgründigkeit und das Leben, andere Avatare agieren als Influencer für Fashion, einen veganen Lifestyle oder die BLM-Bewegung.
Worauf muss ein Unternehmen bei der Einführung eines Avatars achten, um nachhaltig von diesen Vorteilen profitieren zu können?
Man muss viele verschiedene Disziplinen beherrschen. Das ganze Performance Marketing, Targeting sowie die Content-Kreation. Ein starkes Storytelling ist unbedingt notwendig, um Geschichten zu erzählen, welche den Follower berühren. Und nicht zuletzt muss man die Technologie hinter den Avatars beherrschen. Kompetenzen, die in der Regel nicht inhouse abbildbar sind. Deshalb empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit einem Studio wie Cosmiq.