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Krisenmanager ist sich sicher: 7 Tipps wie ihr Unternehmen die Corona-Krise übersteht

Geschrieben von cmm360 | 24. März 2020

Autor: David Rölleke, international, erfolgreicher Krisenmanager

Die hochaktuelle Corona-Krise hat nun globale Auswirkungen erreicht. Nicht nur die Politik steht vor neuen Herausforderungen, sondern besonders auch die Wirtschaft. Auch die Wirtschaft der DACH-Region sieht sich vor großen Problemen. Viele Unternehmen haben Angst vor Corona und den Auswirkungen des Virus auf sie. Zu Recht, denn die momentane Krise trifft beinahe jeden Betrieb. Gleichzeitig werden viele Arbeitsplätze und damit Existenzen gefährdet, wenn einige von ihnen insolvent gehen müssen. Es gilt also, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und schnell eine Lösung zu finden. Denn hoffnungslos ist die wirtschaftliche Situation in der DACH-Region nicht.

In dieser misslichen Lage müssen sich die Firmen zusammenreißen und dürfen nicht in Panik ausbrechen. Selbstverständlich befindet sich die gesamte Welt in Panik. Es finden Hamsterkäufe statt und Menschen trauen sich nicht mehr auf die Straßen. Deshalb muss es einen Ruhepol geben, welchen die Betriebe darstellen könnten. Gegen die wirtschaftliche Bedrohung, die von Corona ausgeht, müssen sie aktiv angehen und gut durchdachte Maßnahmen tätigen, bevor es zu spät ist.

Der erfahrene Krisenmanager David Rölleke, welcher bereits vielen Betrieben beim Weg aus unterschiedlichsten Krisen behilflich war, spricht von gleichen Konzepten. Statt tatenlos zuzusehen, müssen Taten seitens der Firmen folgen. Aktuell ist er damit beschäftigt, Firmen, welche unter der Corona-Krise leiden, vor dem wirtschaftlichen Aus zu retten. Zeitgleich ist er Gesellschafter und Senior PR Manager der SBS Media GmbH in Hamburg und zählt zu den bekanntesten Medien- und Krisenprofis im deutschsprachigen Raum, was ihn zu dem perfekten Mann in Sachen Corona-Krise für Betriebe macht.

Rölleke rät den betroffenen Unternehmen einen Schritt-für-Schritt-Plan, welcher 7 Punkte beinhaltet, um die Krise zu überstehen:

1. Ruhe bewahren!

Die Devise lautet Ruhe bewahren. Bevor es um Lösungsansätze für die individuellen Probleme des jeweiligen Unternehmens geht, muss dieser zur Ruhe kommen. Krisen wie diese hat es schon öfters gegeben und Krisen wie diese wurden jedes Mal bewältigt. Was soll an Corona anders sein? Doch auch wenn im Moment milliardenschwere Rettungspakete versprochen werden, muss man wachsam bleiben. Wer nun in Panik gerät, wird gnadenlos scheitern. Die Unternehmenskultur muss sich aktiv bemühen und nicht nur tatenlos zusehen, ansonsten wird nichts passieren.

2. Den Ist-Bestand festlegen

Unternehmen sollten nun erst einmal ihren IST-Bestand festlegen. Das schließt finanzielle Reserven aber auch bestehende Kundenverträge ein. Besonders wichtig sind solche, die mit regelmäßigen Einnahmen verbunden sind. Dies könnte eine sinnvolle Hilfe zur fortlaufenden Finanzierung des Unternehmens und damit auch auf dem Weg aus der Krise sein. Auch Überlegungen über die Mitarbeiter sind notwendig. Wen braucht man noch, wer ist in einer solchen schwierigen Lage erst einmal entbehrlich? Der gesundheitliche Schutz der Mitarbeiter sollte dabei auch bedacht werden. Können eventuell die Löhne heruntergesetzt werden? All solche Überlegungen können über Leben und Tod des Unternehmens entscheiden, weshalb sie nicht zu vernachlässigen sind.

Kurz gesagt: Ist davon auszugehen, dass ich in die Pleite gehe oder die Mitarbeiter und mich selbst als Geschäftsführer schon zum 01.04.2020 nicht mehr entlohnen kann, dann muss ich sofort und unmittelbar handeln. In solch einem Fall gibt es keine Bedenkzeit mehr.


3. Mit dem Finanzamt sprechen

Das Finanzamt verhält sich in aller Regel vorbildlich. Vor allem in Krisenzeiten wie diesen weiß es mit den Problemen ordnungsgemäß umzugehen. Hier rate ich den durch die Krise gefährdeten Firmen so schnell es geht Kontakt mit dem Steuerberater aufzunehmen. Dies ist unbedingt notwendig, da dieser einen Härteantrag an das zuständige Finanzamt sendet. Ohne diesen könnte es in einigen Fällen schlecht aussehen.


4. Prüfen, ob die Möglichkeit Kredit in Betracht kommt

Nach ausführlicher Überprüfung des IST-Standes sollte der Betrieb die Möglichkeit Kredit in Betracht ziehen. Vor allem Betriebe, die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken oder solche befürchten, würde ich die Option des Corona-Kredits empfehlen. Hierbei rate ich dazu einen renommierten Finanzvermittler zu kontaktieren, falls sie keine eigene Finanzabteilung für solche Fälle haben. Der Finanzermittler kümmert sich um Aufgaben wie das Prüfen, ob ein Kredit vonnöten ist, als auch den Kontakt zur Bank und die Abwicklung des Prozesses. Ein voreiliger eigener Anruf bei der zuständigen Bank ist an dieser Stelle noch zu früh. Hier könnten Sie in eine wirtschaftliche Falle tappen. Lassen Sie die Experten diesen komplexen Punkt zunächst klären.

5. Optimieren Sie Ihre betrieblichen Abläufe während der Krise

Während sich viele Menschen derzeit um fehlendes Klopapier oder Mehl sorgen, sollten Sie als Unternehmer die Krise bestmöglich nutzen. Reden Sie in dieser schwierigen Phase mit Ihren Mitarbeitern offen über die Probleme und versuchen sie nicht, irgendwelche Geheimnisse vor ihnen zu verbergen, langfristig führt das nur zu weiteren Problemen, die sie in solch einer Zeit sicher nicht gebrauchen können. Versuchen Sie im Team Ihre gewohnten Abläufe zu optimieren, um Ihre Firma am Leben zu halten. Das ist gut für den Kopf und in den meisten Fällen gut für das Geschäft. Ein weiterer Vorteil: Von optimierten Abläufen werden sie auch nach der Corona-Krise optimieren. Einen besseren Zeitpunkt als jetzt gibt es nicht!

6. Sagen Sie Ihren Mitarbeitern ganz klar, was auf dem Spiel steht und verschönern Sie die Situation nicht.

Wie bereits angedeutet ist Ehrlichkeit das mit Abstand Wichtigste während der Krise. Das motiviert alle im Betrieb tätigen Menschen und so entsteht ein starkes Team. Dieses ist mit Sicherheit gewillt, die momentane Krise gemeinsam zu überstehen und zu meistern. Ihr Ziel sollte sein, stärker aus der Krise herauszugehen, als sie hineingegangen sind. Sprechen Sie in dem Fall der Kurzarbeit auch ganz offen, wenn das umgesetzt werden muss, um den Betrieb langfristig zu retten. Seien sie als Führungskraft ein Vorbild und äußerst kommunikativ in dieser schweren Zeit. Führen Sie hier auch online Einzelgespräche mit Ihren Mitarbeitern und bieten Sie allen die Option auch im Falle der Kurzarbeit als Vollzeit-Mitarbeiter zurückzukommen, wenn alles gut läuft.

7. Machen Sie aus der Krise eine Heldenstory!

Nutzen Sie die Probleme, die im Moment aufkommen für Ihren eigenen Erfolg. Dokumentieren Sie die Krise mit allen Höhen und Tiefen, mit allen Fehlschlägen und Siegen, das macht Sie menschlich und schafft für die Zeit nach der Krise Vertrauen. Dieses Vertrauen zeigt sich nicht nur in Ihren Mitarbeitern, sondern auch in Ihrem Kundenstamm und deren Reaktion auf Ihre Story. Kommunizieren Sie diese Abläufe im Anschluss medial oder zumindest Ihren Kunden. Damit zeigen Sie sich stark und gleichzeitig krisensicher für die Zukunft. Am Ende können Sie sogar sicher sein, dass sie auch die nächste Krise mit Bravour meistern werden, da sie eine solch gewaltige wie die Corona-Krise dank Ihren unternehmerischen Fähigkeiten, der Kommunikation in der Firma und der harten Arbeit Ihrer Mitarbeiter überstanden haben. Das schafft Vertrauen, woraus Sie profitieren können. Denn machen wir uns nicht vor: Die durch den Virus bedingte wirtschaftliche Krise ist nur eine von Vielen und ist nicht unüberwindbar. Vielmehr sollte sie als Motivation gelten, die Widerstandsfähigkeit Ihres Unternehmens unter Beweis zu stellen.