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Technologie, Augmented Reality (AR)

Remote-Wartung im Maschinenbau dank Augmented-Reality-Lösung

cmm360 - 21. Juni 2019

Schwan Cosmetics, der Weltmarktführer für die Herstellung von Kosmetikstiften, hat die Wartung seiner Produktionsanlagen digitalisiert und setzt gemeinsam mit T-Systems Multimedia Solutions, einem Unternehmen des Telekom-Konzerns, auf Assisted Reality (AR). Gemeint ist eine Assistenzlösung, die in diesem Fall die Technologie der Augmentierung verwendet. Dank dieser individuellen Lösung für die Microsoft HoloLens können die Bediener der komplexen Maschinen in den internationalen Standorten nun remote vom Firmensitz im fränkischen Heroldsberg angewiesen und unterstützt werden.

Komplizierte Maschinen weltweit – aber der Experte sitzt in der Zentrale

Schwan-STABILO ist den meisten Menschen ein Begriff, wenn es um hochwertige Stifte wie Textmarker, Fineliner, Blei- oder Buntstifte geht. Als Schwan Cosmetics ist das Familienunternehmen jedoch auch Weltmarktführer in der Herstellung von Kosmetikstiften und produziert dabei für nahezu alle bekannten Marken.

Das Unternehmen stellt die hierfür benötigten, komplexen Maschinen am Stammsitz her und betreibt diese an unterschiedlichen Standorten auf der ganzen Welt. Je nach Marke und Produkt wird die Produktion dabei individuell auf die Vorgaben der Kunden abgestimmt.

Wenn es nun auf Grund eines Maschinendefekts, der Umstellung auf ein anderes Kosmetikprodukt oder bei routinemäßigen Wartungen zu einem Servicefall kam, bedeutete dies bisher: Ein Servicemitarbeiter aus dem Stammsitz in Heroldsberg muss dem Maschinenbediener beziehungsweise dem -instandhalter in der Produktion via Telefon oder E-Mail-Fotodokumentation – oft umständlich und langwierig – die einzelnen Schritte erklären. Im schlimmsten Fall jedoch muss er sogar weite Strecken zurücklegen, um den Störfall vor Ort zu beheben.

Bei acht Niederlassungen weltweit war dies natürlich wenig effizient, vor allem, da die Reparaturen vor Ort nicht selten nur wenige Stunden in Anspruch nahmen. Auf Grund der sehr speziellen Sondermaschinen ist die fachspezifische Wartung und Instandsetzung jedoch unerlässlich. Gesucht wurde daher nach einer Alternative, die das Reisekostenbudget entlastet und den Prozess im Sinne der konzernweiten, zielgerichteten Digitalisierungsstrategie generell optimiert.

Innerhalb des Programms „5G / Low Latency“ der Deutschen Telekom entstand dann ein Pilot-Projekt, für das die Telekom-Einheit T-Systems Multimedia Solutions beauftragt wurde, die Entwicklung eines Proof-of-Concepts zu übernehmen. Nach ersten User Acceptance Tests mit der Microsoft HoloLens folgte ein Innovationsprojekt, in dem eine produktive HoloLens-Assisted-Reality-Lösung für Wartungs- und Reparaturaufgaben für Schwan Cosmetics beziehungsweise dessen Tochtergesellschaft Schwan Cosmetics Produktionstechnik GmbH & Co. KG entwickelt wurde.

Ich sehe was, was du auch siehst...

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit erfolgte in Form einer Co-Creation, in der sich die branchenspezifische Fachexpertise von Schwan Cosmetics mit der Technologie-Expertise von T-Systems Multimedia Solutions ergänzte. In der Folge entwickelten die AR-Experten von T-Systems Multimedia Solutions am Standort München eine Anwendung für die Microsoft HoloLens. Mit dieser können Service-Experten aus der Firmenzentrale von Schwan Cosmetics die Betreiber und Instandhalter von Produktionsmaschinen bei Problemen unterstützen. Der Service-Experte ist dabei über eine Desktop App via HoloLens mit dem Bediener der Maschine vor Ort verbunden. Dabei kann er ihm Anweisungen direkt in sein Blickfeld übertragen, denn das, was der Bediener sieht, sieht auch der Experte. Probleme und Störfälle können so schnell und unmittelbar geprüft und behoben werden. Es können auch Anmerkungen oder Maschineneinstellungen im Sichtfeld des Bedieners angezeigt werden, damit auf Grund von Sprach- oder Dialektbarrieren keine Informationen missverstanden werden. Inzwischen wurden bereits erste erfolgreiche Remote Sessions mit der Schwan Cosmetics Tochtergesellschaft in Tennessee (USA) durchgeführt.

„Eine besondere Herausforderung im Projekt, sowohl während der Konzeption als auch in der Entwicklung, stellte die Verbindung der 2D-Welt des Desktop-Users mit der 3D-Welt des Remote Users dar“, berichtet Martin Reißmann, Projektleiter bei T-Systems Multimedia Solutions. „Konkret ist beispielsweise die Positionierung von Annotationen, die in einem 2D-Live-Bild gesetzt werden und in das Live-3D-Sichtfeld übertragen werden müssen, eine technisch schwierige und komplexe Aufgabe. Aktuell verfügt die Lösung bereits über eine hohe Genauigkeit, in einem weiteren Release sollen die Arten der Annotationen erweitert werden, um damit noch genauer Anweisungen geben zu können. Auch Lars Vogel, Head of Digital Transformation bei T-Systems Multimedia Solutions, schätzt die Kooperation und Partnerschaft mit Schwan Cosmetics: „Wir freuen uns auf weiterhin gute Zusammenarbeit in den aktuellen Projekten und vor allem auf die gemeinsamen weiteren Vorhaben.“

Weniger Stillstand, weniger Reiseaufwand – mehr Anwendungsfälle

Das Pilotprojekt im Werk Tennessee hat Schwan Cosmetics Produktionstechnik GmbH & Co. KG schnell gezeigt, welchen Mehrwert die Assisted-Reality-Lösung für die Wartung und Instandhaltung der Maschinen hat. Schwan Cosmetics erwartet dadurch, die Reisekosten für Servicetechniker auf ein Minumum reduzieren zu können. Auch der Wartungsaufwand sowie die Ausfallzeiten der Produktionsmaschinen sollen deutlich gesenkt werden. Davon profitiert letztlich auch die Liefertermintreue des Unternehmens und damit direkt die Kunden.

„Mithilfe der virtuellen Brille können unsere Experten in Heroldsberg durch die Augen der Kollegen im Ausland sehen und diese bei Wartungen oder Reparaturen in Echtzeit unterstützen“, erklärt Alexander Sarkissian, Digital Initiative Manager bei Schwan Cosmetics und Leiter des Projekts. „Über die Brille des Kollegen sieht der Experte, wo der Fehler liegt und kann von seinem Arbeitsplatz aus den Kollegen an der Maschine durch die notwendigen Schritte leiten. Das spart Kosten und Zeit: Die langen Flugreisen zu den Töchtern entfallen und die Stillstandzeit der Maschine wird im Idealfall auf ein Minimum reduziert.“

In enger Zusammenarbeit zwischen T-Systems Multimedia Solutions, dem Digital Studio von Schwan Cosmetics und der Schwan Cosmetics Produktionstechnik GmbH & Co. KG wird der Leistungsumfang der HoloLens-Assisted-Reality-Lösung sukzessive weiterentwickelt.

Aktuell werden erste Ergebnisse aus der Pilotierung verarbeitet. In der aktuellen Version können Screenshots oder textliche Anmerkungen gespeichert werden, um den Support Case, sprich das Video des Falls, zu speichern und zu protokollieren. Daraus könnte beispielsweise eine Wissensdatenbank entstehen. Dies könnte wiederum helfen, zukünftige Supportfälle schneller zu lösen. Ein weiterer Einsatzfall sind Schulungen. So wird zukünftig das Szenario umgedreht werden: Der Experte am Stammsitz hat die HoloLens auf und schult die Maschinenbediener am Desktop in den einzelnen Standorten, noch bevor eine neue Maschine ausgeliefert wurde.

Die Schwan Cosmetics Produktionstechnik GmbH & Co. KG wird die Augmented-Reality-Lösung in den nächsten Monaten zunächst in ihrem globalen Netzwerk ausrollen. In einem weiteren Schritt möchte Sie zusammen mit T-Systems diesen Service auch weiteren Kunden anbieten.

Über Schwan Cosmetics

Schwan Cosmetics ist Weltmarktführer in der Entwicklung und Fertigung von Kosmetikstiften. Über 3.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in elf Produktionsstätten weltweit tragen zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Seit 2017 verfügt das Unternehmen mit dem Digital Studio über eine neue Abteilung, die die digitale Transformation in der Beauty Branche vorantreibt. Schwan Cosmetics hat seinen Hauptsitz in Heroldsberg bei Nürnberg und ist mit zehn Tochtergesellschaften in acht Ländern vertreten. Der Private-Label-Produzent ist eine hundertprozentige Tochter des international tätigen Familienunternehmens Schwan-STABILO.

(Bild-Quelle: Schwan Cosmetics)

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