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Management, KI

Die sehr dunkle Seite der KI

Beat Hochuli - Business ICT-Strategien - 26. März 2020

Gewisse Vorteile der Künstlichen Intelligenz (KI) liegen auf der Hand. Über die dunkle Seite der gegenwär- tigen KI haben die Vermarkter Stillschweigen vereinbart. Diese Haltung fördert weder Vertrauen – noch schafft sie Zuversicht hinsichtlich der Zukunft von KI-Systemen.

Es fällt auf: Sobald von Künstlicher Intelligenz (KI) die Rede und vor allem die Schreibe ist, werden deren Vorteile gefeiert. Seien es diejenigen, die Unternehmen quasi unmittelbar aufgrund der jüngsten algorithmischen Wunderwerke für ihr Geschäft nutzen können und deshalb auch müssen – oder seien es diejenigen Vorteile, welche «der Gesellschaft» als solcher aus dem vermehrten Einsatz von KI zufallen werden. Diese «Gesellschaft» wird KI-mässig immer dann direkt angesprochen, wenn es um einigermassen verständliche Interessen der Allgemeinheit geht.

«Intelligent» in Anführungszeichen

Das bevorzugte Thema der KI-Promotoren scheint momentan das Gesundheitswesen zu sein. KI sei geeignet wie nichts anderes, die Kosten im Gesundheitswesen zu senken oder immerhin nicht explodieren zu lassen. Aus welchen Quellen die Exegeten dieser PR-Versprechen ihre Zuversicht schöpfen, sei dahingestellt. Es geht an dieser Stelle auch nicht um etwaige Vorteile der KI für das Gesundheitswesen und die diesbezüglichen sozialpolitischen Fragen zum Thema Datenschutz. Es geht hier um die
viel konkretere Frage, wie intelligent KI eigentlich ist. Unabhängig davon, wie noch «intelligenter» sie in Zukunft sein wird. Dass die Vokabel «intelligent» zu Recht in Anführungszeichen gesetzt gehört, erhellt sich aus der folgenden Problematik, die seitens der immerzu begeisterten KI-Vermarkter nie erwähnt wird.

Renommierte ICT-Journalisten der «New York Times», der «Washington Post» oder von «The Guardian» haben in den vergangenen Monaten eingehend darüber berichtet, wie die gegenwärtige KI «funktioniert». Sie haben dabei in keiner Weise die Errungenschaften in Sachen Machine Learning und anverwandter Technologien in Frage gestellt oder bestritten. Denn darum geht es anlässlich ihrer KI-Kritik gar nicht. Sie haben bloss darauf hingewiesen, dass die heutigen KI-Lösungen oder besser gesagt: KI-«Ökosysteme» - O-Ton der Verkäufer – auf Heerscharen von unterbezahlten Leuten, die auf Kontraktbasis arbeiten, angewiesen sind. Mit anderen Worten: Hinter, unter, neben oder wie und wo ausserhalb der «eigentlichen KI» ist ein veritables Prekariat tätig, das dafür sorgt, dass die «KI-Ökosysteme» in den Augen der Kunden/Anwender intelligent herüberkommen.

Ungenannte Hilfsarbeiter

Früher gab es ein Wort, das diese Art von Arbeit treffend bezeichnete: Hilfsarbeiter. Aber damals, als beileibe kaum etwas besser war als heute, waren Hilfsarbeiter nicht unsichtbar. Zumindest das unterschied sie von den gegenwärtigen, quasi nicht existenten Prekariats-(Hirn) Handlangern, die rund um die Uhr und rund um den Globus im Hintergrund die defizitären Seiten der KI «ausbügeln». Sie erledigen Aufgaben, die nicht sehr anspruchsvoll sind, aber (noch) nicht automatisiert werden können. Sie verfassen zum Beispiel sehr schnell kurze Übersetzungen, Zusammenfassungen, Ergänzungen, Formularinhalte – oder sie entscheiden, wer aus Facebook rausfliegt. Auf Abruf, unter Minutenlohn-Stress – aber zuverlässiger und vor allem sprachlich präziser als ein heutiges KI- System. Klar sobald «die KI» das besser können wird, werden diese Hilfsarbeiter sich etwas anderes suchen müssen.

Es geht einfach darum, die tagtäglich real existierenden Schatten – nicht bloss «Schattenseiten» – hinter der glänzen- den PR-Fassade rund um die KI zu thematisieren. Stefan Betschon, langjähriger ICT- und KI-Experte bei der «Neuen Zürcher Zeitung» und alles andere als ein Technologie-Verächter, hat dies offensichtlich auch als notwendig erachtet. Der Artikel, den die «NZZ» am 8. Oktober 2019 publizierte, trägt den bezeichnenden Titel: «Computer und künstliche Intelligenz machen Arbeit, viel Arbeit. Sie ist schlecht bezahlt – und das KI-Prekariat bleibt unsichtbar». Fazit: Wer diese dunkle Seite der KI verschweigt, darf sich über Misstrauen und Skepsis nicht wundern.

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