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Bereits in ihrer Kindheit lernte Cornelia Diethelm am Küchentisch das Diskutieren. Der Austausch mit anderen ist ihr auch heute noch sehr wichtig. Mit cmm360 sprach die Gründerin eines Think Tank für Digitale Ethik über die Wichtigkeit von Auseinandersetzungen und Vertrauen.

Cornelia, du sprichst immer von einem Dreieck zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Was bedeutet dieses Dreieck für dich?

Diese Themen werden sehr häufig als Gegensätze angeschaut. Man interessiert sich entweder für den gesellschaftlichen Bereich oder für den wirtschaftlichen Bereich. Ich finde es extrem wichtig, dass sich das mischt. Daher finde ich das Auseinandersetzen und Argumentieren spannend, weil schlussendlich liegt die Lösung immer irgendwo in der Mitte. Man muss sich auf der persönlichen Ebene mit Respekt begegnen und versuchen, den anderen zu verstehen. So findet man eine Lösung, mit der sich alle identifizieren können und die mittel- bis langfristig Bestand hat.

Mit deinem neuen Studiengang «Digital Ethics» an der HWZ bietest du der Gesellschaft eine Plattform für Diskussionen. Wie entstand die Idee?

Ich absolvierte selbst den Master in Digital Business an der HWZ. Während diesen zwei Jahren habe ich gemerkt, wie wichtig der Mensch ist. Je mehr Technologie, umso mehr müssen wir uns überlegen, was wir als Menschen wollen. Ich dachte dann relativ schnell, das wäre noch spannend in einem CAS zu vermitteln. Und die HWZ fand, das passe gut in den Master mit den verschiedenen CAS. So hat sich ein eigenständiger CAS ergeben. Es ist natürlich eine Möglichkeit, um den Leuten, die in diesem Bereich aktiv sind, eine Plattform zu geben. Diese Plattform soll den Einzelnen und die Unternehmen befähigen, mit ethischen Aspekten umzugehen und diese von Anfang an mitzudenken.

Wie siehst du die Entwicklung von «Digital Ethics» in der Wirtschaft?

Wenn wir zum Beispiel nicht mehr genau wissen, wieviel etwas kostet und aufgrund von welchen Faktoren der Preis zustande kommt, empfinden wir es als unfair. Das erodiert das Vertrauen in eine Institution. Darum glaube ich, die Unternehmen und auch die Mitarbeitenden müssen sich stärker damit auseinandersetzen. Vertrauen muss man sich erarbeiten. Man sollte Dinge, denen die Kunden und Kundinnen nicht vertrauen, nicht gegen ihren Willen einsetzen. Das bedeutet in der Praxis zum Teil ein bisschen länger warten, zum Teil auch auf etwas verzichten. Es muss also eine echte Kundeorientierung sein, es darf keine Produktorientierung sein und es darf keine Innensicht eines Unternehmens sein. Der Kunde und die Kundin ist der- oder diejenige, der weiss, was für ihn am besten ist und das sollte man ernst nehmen und ihn wirklich ins Zentrum stellen.

Dann bleibt noch die Politik übrig aus dem Dreieck. Du bist sehr früh mit der Politik in Kontakt gekommen. 1991 hast du an der ersten Jugendsession im Bundeshaus teilgenommen. Wie war das?

Das war für mich eine superwertvolle Erfahrung, weil ich politisch auch schon sehr interessiert war. Im Teenager-Alter ist man da relativ allein. Zum 700-jährigen Jubiläum der Schweizer Eidgenossenschaft lud man Jugendliche in das Bundeshaus ein, damit sie einfach mal einen Tag politisieren konnten. Das OK für die nächste Jugendsession wurde dann aus den Leuten geformt, die teilnahmen. So durfte ich zwei Jahre später die Jugendsession mitorganisieren. Dieses Vertrauen, das uns die Erwachsenen entgegenbrachten, war eine sehr wertvolle Erfahrung. Deshalb bin ich der Meinung, dass sich dieses ehrenamtliche Engagieren für den Rest des Lebens lohnt. Diese Vielfalt und den Vertrauensvorsprung hat man ansonsten nie mehr. Man übernimmt Verantwortung.

Ein Wort, welches ich bei dir immer wieder raus höre, ist Vertrauen. Was bedeutet Vertrauen für dich?

Ich glaube aus wirtschaftlicher Sicht ist Vertrauen etwas extrem Effizientes. Niemand kann alles überschauen. Also ist es super effizient, wenn ich weiss, der andere handelt in meinem Interesse. Und das andere ist: Wir leben in einem Zeitalter, in dem die unterschiedlichen Menschen sehr wichtig sind und das heisst, jeder ist ein Individuum. Wir müssen Menschen genügend Freiheiten geben und auch das geht nur, wenn jeder Rücksicht nimmt auf den anderen. Es ist einfach nicht das Zeitalter der Checkliste, es ist das Zeitalter des Vertrauens.

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